SpielwieseFacebook Fans Kaufen. Bringt das was?

Blog author

Roman Vilgut

Journalist & Blogger

Social-Media-Verräter oder die dunkle Seite der Macht

Yoda-Plakat: Keep Calm

Luke: „Is the dark side stronger?“ Yoda: „No… no… no. Quicker, easier, more seductive“

Warum ein Starwars-Zitat in einem Artikel zu Social Media? Nun … erstens: Es ist cool! Zweitens: Professioneller Umgang mit Social Media fühlt sich für mich ein bisserl an, wie das Training zum Jedi. Seit sieben Jahren bin ich auf allen Kanälen, die es so gibt. Ich habe inzwischen selbst den Überblick verloren. Und seit sieben Jahren folge ich der Strategie: eigene Inhalte, User-Engagement, Diskussion.

Um bei Star Wars zu bleiben:

Luke: „But how am I to know the good side from the bad?

Yoda: „You will know. When you are calm, at peace. Passive. A Jedi uses the Force for knowledge and defense, never for attack.“

Aber was bedeutet das im Bezug auf Social Media? Ich glaube, man könnte es so interpretieren:

Der Social-Media-Jedi benutzt sein Können nur, um das Medium besser zu verstehen und zur Diskussion, nie um Reichweite zu steigern und Klicks zu generieren. 

Also: Sieben Jahre agiere ich schon so. Und es hat mir Wissen gebracht. Ich verstehe, wie der Facebook-Algorithmus funktioniert. Auch Twitter bewegt sich in diese Richtung. Die müssen wirklich bald Geld verdienen. Mit meinen Beiträgen stoße ich immer wieder Diskussionen an. Das hat auch außerhalb von Facebook und Co. schon teils für heftige Kritik an meinen Postings gesorgt. Für mich ein Zeichen, dass ich alles richtig mache.

Doch schaut man auf die nackten Zahlen, tragen meine Bemühungen sehr wenig Früchte. Ein paar hundert Facebook-Freunde, gerade einmal ein bisschen mehr als 1200 Twitter-Follower. Nur bei Google+ bin ich gut vernetzt. Doch die Zukunft dieses Netzwerks ist höchst ungewiss.

Und auf der anderen Seite gibt es die Social-Media-Berater, meist Scharlatane, die Darth Vaders der Branche. Sie nutzen alle Tricks, die sie finden können. Sie bauen Fakeprofile auf und wandeln sie in Seiten um. Sie verkaufen Posts. Sie kaufen Fans und Likes. Das bringt deren Inhalte in die Timelines der Follower und meine fliegen raus. Sie dienen dem Algorithmus, den Imperator des Social-Media-Imperiums, und erhalten ihre Belohnung.

Und so sehe ich mich im Thronsaal des Todessterns wieder.

Darth Vader: „You cannot hide forever, Luke.“

Luke: „I will not fight you.“

Vader: „Give yourself to the dark side. It is the only way you can save your friends. Yes, your thoughts betray you … If you will not turn to the dark side, then perhaps she will!“

Luke: NEVER! [attacks Vader ferociously]

Kurz ergreift die dunkle Seite der Macht Kontrolle über Luke. Und auch ich wende mich der dunklen Seite der sozialen Medien zu und nehme Geld in die Hand. Ich kaufe ein:

100 deutsche Facebook-Abonnenten (Fans) um 19 Euro

100 internationale Facebook-Abonnenten um 9 Euro

200 deutsche Twitter-Follower um 29,79 Euro

400 internationale Twitter-Follower um 19 Euro

1000 internationale Instagram-Follower um 19 Euro

Am Todesstern lacht der Imperator

Emperor: „Good! Your hate has made you powerful. Now, fulfill your destiny and take your father’s place at my side!“

Luke: „Never. I’ll never turn to the Dark Side. You have failed, Your Highness. I am a Jedi, like my father before me.“

Ich werde nicht zum Social-Media-Berater, ich werde kein Scharlatan. Ich folge dem Pfad der Social-Media-Jedi und werde mein Wissen erweitern. Ich will erfahren, ob und welchen Einfluss gekaufte Fans auf die Reichweite in sozialen Medien haben. Über Klout, Twitonomy und Google Analytics werde ich den Erfolg der Kampagne überprüfen. Die Kampagne läuft über 10 Tage. Sehr spannend wird die Frage, ob auch nach der Kampagne die Zahl meiner Follower und Abonnenten steigt. Mich interessiert auch, ob meine Blog-Beiträge mehr Aufrufe über soziale Medien bekommen. Reichen mehr Fans, damit auch die FB-Freunde meine Beiträge öfter in ihrer Timeline sehen?

In Star Wars siegt am Ende die gute Seite. Mal schauen, ob auch im Social-Media-Imperium eigene Inhalte, Diskussion und Interaktion die Oberhand behalten.